Dreiländereck

10.08.2023

02.08.  Schlechte Wege - Trinkwasser???

Jürkalne - Jurmalciems - 106km

Nach 20km kam der erste Regen. Das war zum Glück in Pavilosta, da hab ich mich zum Glück zum zwieten Frühstück vor dem kleinen Geschäft unterstellen können. Danach kamen viele Waldwege, wo ich zum Glück auf Anhieb die richtigen genommen habe. Einmal hatte ich Panik. Da war ein riesiges Schlagloch mit zerbrochenen Fliesen aufgefüllt. Ich konnte nicht rechtzeitig bremsen. Aber die Fahrradreifen haben diese Spitzen heil überstanden. Die Wege waren im allgemeinen nicht gut zu fahren, es hat aber Spaß gemacht. Leuchtturm. Ab Mittag wurde es sehr anstrengend. Zum holprigen Schotterwind kam ein Gegenwind (laut Wetterbericht ca. 30-40 km/h). Die alten Militäranlagen (Bunker und Artillerie) vor Liepaja habe ich deshalb nicht mehr besichtigt.

Da war ja zur Sowjetzeit ein riesiger Militärhafen - Liepaja war deshalb auch auf keiner offiziellen Landkarte verzeichnet. Übrigens war die gesamte Ostseeküste den Sowjets und vor allem dem Militär vorbehalten. Die Bevölkerung hat nie an den Strand dürfen. 

Überall in Strandnähe stehen noch verfallende alte Gebäude von der Überwachung. Auch neben dem Campingplatz in Jurmalciems steht noch eine alte Militärbaracke. In Liepaja habe ich am Nachmittag Kaffee getrunken. Die Stadt ist eine Mischung zwischen alt und verfallen aber auch viel Neues und Aufgeräumtes. Über den Kanal geht noch eine alte Drehbrücke. Der Belag ist immer noch aus Holzdielen. Das Wasser am Campingplatz war sehr braun. Ich habe gefragt, ob es Trinkwasser ist. Die Betreiberin hat nur gesagt, dass sie es immer trinkt. Ich habe dann doch mein Reservewasser verwendet. 

Leuchtturm, beim Runterlaufen wurde mir fast schwindelig und meine Oberschenkel kennen dieses Belastung auch nicht. 

Radweg nach meiner Karte. 

Alte Drehbrücke

Liepaja

03.08. Litauen

Jurmalciems - Klaipeda - 97km

Da schlechtes Wetter ab ca. 6:00 angesagt war, bin ich um 5:00 aufgestanden. Durch den Wind war das Zelt auch nicht feucht vom Tau. Somit konnte ich es trocken abbauen und einpacken. 5min später hat es genieselt. 

Ich wusste, aus meinem Radwegführer, dass es heute Waldwege geben wird. Für 20km war ich 3h unterweges. Auch weil ich oft am Handy nachsehen musste, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Bei Nieselregen war ich in tiefem Sand, im langem Gras, teilweise mit Schlaglöchern, unterwegs. Und jedesmal, wenn ich stehen blieb, hatte mich die Stechmücken und viele Bremsen belager. (wie in Lappland). Danach habe ich lieber Umwege über die Hauptstraße genommen. Ich habe unterwegs eine Polin getroffen, die auf dem Fahrrad Gepäck und einen 15kg schweren Hund am Gepäcksträger transportiert. Sie fährt auch bis zu 100km pro Tag. 

Grenze Litauen

Ab Sventoji entlang war am Radweg entlang extrem viel Jahrmarkt - Betrieb. Es wurden alle möglichen Waren angeboten, unzählige Fahrgeschäfte, div. Automaten, Hüpfburgen... mehrere Kilometer weit. Dann glaubt man es ist aus und dann stehen da wieder 3,4, oder mehrere. Dann kam ein Gewitterregen und ich wurde 30min richtig richtig durchgewaschen. Dann kam ich in Klaipeola an, da ist der Campingplatz 12km außerhalb, das war mir zu weit weg, weshalb ich ein Zimmer in einem günstigen Hotel genommen habe. Dann habe ich unnötige, zu warme Kleidung mit der Post nach Hause geschickt. Kein Barber wollte mir heute die Haare schneiden! 

Hier war der Weg noch richtig gut!

Grenze zu Litauen erreicht. 

Klaipeda

04.08. Sandstrand

Klaipeda - über Nida - Fähre Silute - 80km

Nachts bin ich oft aufgewacht, da direkt an mein Zimmer die eiserne Gartentür anschlägt. Die Wege nach Nida sind alle super zu fahren. Oft ist ein neuer Asphalt da. Am Nachmittag war ich bei einem Sandstrand - sehr schön. Am Abend habe ich eine kleine Fähre über 2h nach SiluteSa, um Kaliningrad (königsberg) zu umfahren. Ich kam erst um 20:15 in Silute an. Danach war ich noch einkaufen. Zum Campingplatz gab es keine Beschilderung und ich bin vorbeigefahren. Dann habe ich mit den Platz mit dem Handy doch noch gefunden. Der Campingplatz ist sehr klein aber okay. 

Sandstrand in Nida

Mit diesem Ausflugsschiff bin ich von der Kurischen Nehrung auf das Festland nach Silute gefahren. Ich muss ja Kaliningrad umkurven

05.08. Tolle Stimmung am Campingplatz

Silute - Jurbarkai - 103km

Ich ibn wieder vor 8 los - bei der Tankstelle nach 20km habe ich mein Zelt getrocknet (was sonst?!) Die Strecke war nur Bundesstraße - aber wenig los. Hier dürfte eine größere Molkerei sein. Ich hab auf der ganzen Strecke nur zwei LKWs gesehen, die nicht Milchtransporter waren. Es war gut zu fahren. Um 15:00 war das Zelt auf dem schönen Campingplatz aufgestellt. 5min später hat es zu regnen begonnen. Wäsche in die Waschmaschine zum Trocknen. Ich war Einkaufen und habe auch Bier und Chips gekauft. Auf dem Platz ist eine Kinderabschlussfeier von einer Basketballwoche, noch nicht pubertierender Kinder. Der Schwimmteich ist trotz Regens gut besucht, aber alle haben Spaß und es ist schön. (Nur das Wetter nicht.)

06.08. Nette Menschen

Jurbarkai - Vistytis - 93km

Nachts war ein heftiges Gewitter mit vielen grellen Blitzen und knallendem Donnern. 6:00, die Wäsche war im Trockner nun fertig. Nach 8km bis km 35 war eine holprige Schotterstraße. Hab schon befürchtet, dass das den ganzen Tag so geht. Aber nein. Dafür war es entlang der Grenze zu Kaliningrad (oft sieht man die hohe und mit vielen Kameras überwachtes Stacheldrahtzaungrenze) heiß, auch am Abend im Wald am See hat es noch über 31C° und heißer starker Gegenwind. Im Ort selber 13:30 waren alle rund um die Kirche versammelt und so Kirchtagsmäßig alles aufgebaut mit Verkaufsstandeln... 

Freier Camping- und Freizeitbereich ohne Dusche (Seezugang), viele Feuerstellen. Gut besucht - Sonntag Nachmittag.  

Neben mir ein Papa mit einem ca. 6 jährigen Sohn. Spricht kein Englisch, kein Deutsch, ich kein russisch, kein.... Wollte ihn fragen, ob ich den Tisch auf einer Ecke mitbenutzen kann, zum Gurkensalatschneiden. Er hat überhaupt nicht verstanden was ich meinte. Ich habe also am Boden angefangen zu kochen (Nudeln mit Schinken und Gurkensalat). Er klopft mir auf die Schulter und deutet, dass ich zum Tisch kommen soll. Später ist seine Frau gekommen (die konnte Englisch) und wir haben uns ein klein wenig unterhalten. Der Mann ist Metzger, er hat mich mit billigstem Schinken kochen gesehen, und hat seiner Frau am Telefon gesagt, sie soll mir zwei Fertiggerichte mit Angus Rind, die er gemacht hat, mitbringen. SEHR NETT Als es zu regnen begann ca. 19:30 - bin ich in mein Zelt und die Familie ist im Auto heimgefahren. 

Platz am See mit vielen Feuerstellen

Geschenk: Fleisch mit Angusrind

07.08.

Vistytis (Litauen)- Lesniews (Polen) - 115km

Die ganze Nacht hat es gewittert und immer wieder stark geregnet. Mein Zelt war an einer Stelle in einer kleinen Mulde, wo das Wasser stehen geblieben ist. Da war es innen auch feucht. Das ganze war am Morgen sehr nass und ich habe in einer Regenpause zusammengepackt. Bald war ich über der Grenze - nochmal zum Dreiländer Eck - Litauen, Polen, Kaliningrad. 

In Polen waren deutliche Schotterwege für Radler. Auch auf Google Maps kann man wieder Strecken fürs Radfahren eingeben. Das geht in den drei Baltenstaaten nicht. Ich habe auch wieder eine Stunde "gewonnen", denn in Polen war wieder MESZ. 

Am Abend habe ich mit einem polnischen Radfahrer geplaudert und mit Jugendlichen Tischfußball gespielt, während der Wind mein feuchtes Zelt etwas trocknete. 

Polen!

Drei Länder Eck mit viel Stacheldrahtzaun. 

Schöner Gartenzaun

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