Viele Kilometer & viele Insekten!
26.06. Camping in Vuotso
Ich bin an diesem Tag 116km von Inari nach Vuotso, entlang der Bundesstraße gefahren. Dort kamen mir viele Wohnmobile entgegen, die wohl zum Nordkap wollten. Am Campingplatz in Vuoto ist der Besitzer wohl sehr penibel bei der Wahl des Zeltplatzes. Ich konnte keines der 25 leeren Wohnmobilplätzen verwenden, da ja schon insgesamt 4 Wohnmobile dort waren. Dann fragte er mich, wo ich mein Rad abstellen wolle. "Na, bei meinem Zelt natürlich!" - "Also gut, hier am Waldrand wäre das kein Problem mit dem Rad, denn Bären und Wölfe fressen keine Fahrräder..." - : )
Frühstücksbuffet für 10€ war sehr lecker! Dabei habe ich einen Schweizer Radler getroffen, der Ende März in Basel gestartet ist. Meine Zeltnachbarn waren zwei Radler aus Offenburg, die im Mai gestartet sind.
Ein Fahrrad ist falsch...
27.06. viele Insekten, kein Trinkwasser
-> weite Strecke
Guter Wind brachte mich rasch nach Sodankylä. Von da fuhr ich weiter, wo ich mich auch mal verfahren habe. Ich wollte einen Campingplatz anfahren, der allerdings zu hatte. Also gut, weiter. Dann habe auf den ersten Blick zumindest einen guten Rastplatz in der Wildnis gefunden. Auf den zweiten Blick war der Platz doch nicht mehr so gut. Denn es kamen dort allerdings nicht nur viele Gelsen und Pferdebremsen, sondern auch viele Hornissen angeflogen. Weiter! - Beim nächsten wilden Rastplatz gab es nur schmutziges Wasser, ich brauchte aber unbedingt Trinkwasser, also weiter! Somit waren es am Ende 172km, als ich in Pyhäjärvi auf einem heruntergekommenen Campingplatz endlich mein Zelt aufschlagen konnte. Dort gab es auch eine sehr alte und modrige Campingküche, wo ich auf ein Paar aus Helsinki getroffen bin. Die Beiden waren allerdings gehörlos, weshalb ich mich nicht wirklich mit ihnen unterhalten konnte. Ansonsten war da nix los.
Für Motorradfans!
In Sodankyla!
Drei Rentiere beobachten die Straße.
Den Weg hab ich nicht genommen. Wer weiß, was da schon entgegenkommt?!
Kaffeepause
28.06. Tag der langen Gerade
Der Weg führte anfangs 25km bei Hitze eine gerade Straße über Pelkosenniemi nach Savukoski entlang. An die vielen Pferdebremsen bin ich inzwischen schon gewohnt. Und ich fuhr wieder lange auf einer Geraden bis ich nach insgesamt 113km in Kualajoen war. Mein Zelt habe ich an einem Fluss aufgestellt, wo es für Wanderer eine Toilette und Sitzgelegenheiten gab. Unheimlich viele Gelsen gab es dort aber leider auch.
Ein Fischer ließ dort sein Boot ins Wasser und fragte mich, wo ich herkam und wo ich hinwolle. Nach meiner Erklärung meinte er, dass ich verrückt sei.
Zum ersten Mal gab es eine Ernährungsumstellung, denn anstatt, wie üblich Nudeln mit Wurst und Salat, gab es heute zum ersten Mal Reis mit Tomatenmark, Paprikasauce und darüber Käse. Das Essen konnte ich allerdings nur im Gehen zu mir nehmen, da sonst unendlich viele Mücken auf mich losgegangen wären. Sie flogen mir so schon ins Gesicht und in die Augen...
Nach der Mahlzeit habe ich mit Andrea telefoniert, da sie ja heute Geburtstag hatte. Im Zelt genoss ich das Geräusch des prasselnden Regens. Aber die Sorge, dass ich mein Gepäck nicht komplett wasserdicht am Rad verstaut habe, blieb.
Mücken zerstechen auch meinen Fuß.
29.06. Wäsche waschen
Heute ist mal ein gemütlicher Tag und ich nehme mir Zeit zum Wäsche Waschen. Ich bin von Kualajoen 40km nach Sallatunturi gefahren. Das ist ja fast ein Stillstand für mich...
Rentiere gibt es hier überall. Sie haben vor Autos und Motorrädern überhaupt keine Angst. Aber, wenn ich als schnaubender Radler ankomme, dann laufen sie immer gleich davon. Was bin ich für eine Bestie ;) Es ist, zumindest für mich, gar nicht so leicht die Rentiere zu fotografieren.